Maarten Schram ist der Kopf des niederländischen. Als erfahrener Event-Experte, der auch im stetigen Austausch mit Auftraggebern, Marketing- und Budgetentscheidern aus Wirtschaft und Industrie ist, wirft einen Blick auf die Veranstaltungswirtschaft nach Corona und prognostiziert dabei völlig neue Dimensionen für Live-Kommunikation und Experience-Marketing.
Menschen kommen seit Urzeiten zusammen: Live und physisch. Sie treffen aufeinander als Geliebte, als Familie, als Freunde, als Dorfgemeinschaft oder Bürger einer Stadt, als Teams, als Fans, als Kollegen, um zu feiern, um zu kämpfen, um zu essen und zu trinken, um zu heiraten, um zu trauern, vor allem aber zu kreieren. Trotz Entwicklungen, wie das Telefon, den Computer, das Internet und andere Technologien, die Alternativen zum persönlichen Kontakt bieten, den persönlichen Kontakt hat es schon immer gegeben und keine Technologie konnte ihn bis heute ersetzen.
Sand im Getriebe der Event-Maschinerie
Doch dann tauchte Corona auf der Bildfläche auf und stellte wirklich die Gesellschaft weltweit auf den Kopf und die Veranstaltungswirtschaft vor völlig neue Herausforderungen – und zwar sprichwörtlich von heute auf morgen. Es war, als würde der Covid-19 Virus Sand in ein bisher gut geöltes Getriebe streuen, die gesamte Maschinerie der Veranstaltungswirtschaft kam zum Erliegen. Und wenn wir an der Stelle über die Eventbranche sprechen, dann ist dabei in erster Linie der Bereich der wirtschaftsbezogenen Events gemeint, der in der Bundesrepublik mit einem Umsatzvolumen von über 114 Milliarden Euro jährlich 88,5% der Veranstaltungswirtschaft abdeckt. Im Zuge des Lockdowns wurde uns aber auch immer bewusster, dass der Zirkel der sogenannten Eventbranche viel größer ist: Sport- und Kultur-Events sowie der gesamte Entertainment-Sektor zählen zum Public-Event-Bereich, wenn man so will also zum Konsumentenmarkt in der Veranstaltungswirtschaft.
Die Krise als Innovationsmotor
Krisen beschleunigen bekanntermaßen den Entwicklungsgeist und die Innovationskraft von Menschen. Das gilt sicherlich auch für die Corona-Krise. Digitale und hybride Veranstaltungsformate gab es lange vor Corona, ihre Effektivität war den Experten längt bekannt. Aber plötzlich avancierten sie zum ‚einzig waren Weg‘. Wir hatten keine andere Chancen, wir mussten diesen Weg beschreiten. Daran konnte es keinen Zweifel geben. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb wurde uns sehr schnell klar, dass der persönliche Kontakt so keinesfalls zu ersetzen ist. Eine logische und dennoch sehr wertvolle Erkenntnis. Zunächst entstand diese Gefühl von „da fehlt etwas“ im familiären Umfeld, aber schnell kam das Bedürfnis auch im sportlichen und kulturellen Miteinander auf und nach und nach wurde klar, was eigentlich auch vor Corona schon jeder wusste: das gemeinsame, persönliche miteinander Erleben ist etwas völlig anderes als das überdigitale Medien geteilte Erlebnis.
Digital is here to stay
Im Zuge von Effizienz-Optimierungen hört man aktuell vielerorts den Slogan ‚Digital is here to stay‘. Und ja, vielleicht nimmt die Digitale Transformation, die wir seit einigen Jahren durchlaufen, künftig eine noch stärkere Position im Marketingmix der Auftraggeber ein, das mag durchaus so sein. Denn hybride Veranstaltungsformate bieten schon großes Potential, gerade dann, wenn es um die Reichweitenerhöhung geht. Aber auch das ist ja keine neue Erkenntnis, im Gegenteil, große Agenturen wie VOK DAMS Events und Live-Marketing haben schon vor über 10 Jahren hybride Formate umsetzt und das mit großem Erfolg. Digitale und hybride Veranstaltungsformate werden jedoch das natürliche Bedürfnis nach persönlicher Interaktion zwischen Menschen nicht ersetzen können, nicht heute und nicht in Zukunft. Ganz im Gegenteil: Live-Kommunikation und Experience-Marketing werden völlig neue Dimensionen erreichen, auch wenn es für viele Betriebe in der Veranstaltungswirtschaft bis dahin noch so manche, existenzielle Herausforderungen zu meistern gilt.