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Catering

Im Gespräch mit Georg W. Broich

Die BROICH HOSPITALITY GROUP zählt zu den führenden Catering-Unternehmen in Deutschland. Georg W. Broich ist nicht nur Gastgeber aus Leidenschaft, er ist Trendsetter und für seine kreativen Food-Konzepte bekannt. Im Gespräch mit der NEXTLIVE-Redaktion sprach er unter anderem über Trends im Event-Catering, das Thema Food-Waste und die Umsetzung spezieller Catering-Wünsche, wie zum Beispiel Halal-Catering.

Redaktion

Welche Catering-Trends erwarten uns 2020?

Georg W. Broich 

Der Fokus wird ganz klar auf der regionalen, nachhaltigen Küche liegen. Der Trend verlagert sich sehr stark auf kreative Speisenkonzepte. Auch die vegetarische- und vegane Küche ist immer stärker im nachgefragt, so dass wir davon ausgehen, dass sie zum neuen Standard im Catering wird.   

Redaktion

Wie hoch ist der Mehrwertsteuersatz im Catering-Geschäft?

Georg W. Broich 

7% ohne Dienstleistung, ansonsten 19% - das stellt vor allem im Schul- & Kita-Catering ein großes Problem dar. Daher kämpfen wir dafür, dass das Schul- & Kita-Catering mit einem verringerten Steuersatz belegt wird, damit man mehr Geld für die Wareneinsätze zur Verfügung hat 

Redaktion

"No waste" ist eine Herausforderung der sich Catering-Unternehmen stellen müssen, wie sehen die Lösungsansätze aus?

Georg W. Broich 

Hier setzen wir mit internen Zielen an und ergreifen verschiedenste Maßnahmen, um Lebensmittel effizienter einzusetzen und Ressourcen zu schonen. Unsere Küchenleitung überprüft beispielsweise regelmäßig die Warenbestände in den Kühlhäusern. Außerdem gehen wir sinnvoll und verantwortungsbewusst mit Rückläufen um, deren Kühlkette nicht unterbrochen wurden, diese setzen wir unter anderem für caritative Zwecke ein. 

Redaktion
 
Wir alle lernen aus unseren Fehlern. Aus welchen Fehler in der Vergangenheit haben Sie am meisten gelernt?

Georg W. Broich 

In den 33 Jahren meiner Selbstständigkeit habe ich glücklicherweise nicht allzu große Fehler gemacht, es sind eher die kleinen Fehler im Berufsalltag, von deinen ich viel gelernt habe. Wenn allerdings eines immer wieder gelernt habe, ist es, nicht der Politik zu vertrauen. 

Redaktion

Wie sieht die Umsetzung eines Caterings für Kunden aus, die nur halal, vegan oder jüdisches Essen ordern?

Georg W. Broich 

Solche Anfragen sind natürlich schon wesentlich aufwändiger als herkömmliche Speisenkonzepte. Wenn es zu kompliziert wird, arbeiten wir da mit entsprechenden Partnern zusammen. Tatsächlich schaffen wir es aber, rund 80% dieser Anfragen alleine umzusetzen. 

Redaktion

Gibt es geschätzte Zahlen darüber, was Gäste während einer Veranstaltung essen oder trinken, vielleicht je nach Art der Veranstaltung?

Georg W. Broich 

Ja, natürlich haben wir im Laufe der Jahre Erfahrungswerte gesammelt, aber das ist sehr unterschiedlich. Wenn wir beim Flying-Menü einer Business-Veranstaltung 600-800 g Warn einsetzen, benötigen wir bei einer herkömmlichen Abendveranstaltung 800-1.000 g und beim VIP-Catering im Sportbereich benötigen wir 1.300-1.500g; genauso verhält es sich auch mit den Getränken. 

Redaktion

Ist das Segment ‚Catering‘ ein Zulieferer-Segment oder ist Catering ein strategisches Instrument innerhalb von Live-Kommunikation und Experience-Marketing? 

Georg W. Broich 

So, wie ich die Entwicklung dieses Branchensegments beurteile, sehe ich die Rolle des Caterings innerhalb von Live-Kommunikation und Experience-Marketing eher als eine strategische Position. Catering erleben Sie, wie die Veranstaltung in ihrer Gänze, multisensorisch, also mit allen Sinnen. Wir sind in der Lage, Veranstaltungskonzepte wie einen roten Faden durch unsere Food-Konzepte zu verstärken, z.B. in dem wir die CI in das Speisenkonzept integrieren. Mit Catering können Sie die Kommunikation der Veranstaltungsteilnehmer fördern oder deren Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Programm lenken. Essen hat etwas mit Genuss zu tun, es verbindet Menschen. Insofern sehe ich Catering schon mehr und mehr als strategisches Tool in der Umsetzung von Veranstaltungskonzepten. 

Redaktion

Was ist Ihr bester Case?

Georg W. Broich 

Wenn Sie mit dem Begriff Case nicht ausschließlich eine Veranstaltung bezeichnen, sondern auch die Entwicklung von Food-Konzepten, dann würde ich sagen unser Foodkonzept ‚Traiteur Carl 18.91‘. In einer Zeit voller Herausforderungen war das schon ein kleines Meisterwerk, das uns da gelungen ist. Ich denke mit Blick auf das gesamte Segment Catering, sind ‚Traiteur Carl 18.91‘ und KP Koflers ‚Pret a Dinner‘ die zwei Konzepte, die das Event-Catering der vergangenen Jahre in Deutschland geprägt haben. Unser Konzept steht heute für den Beginn eines standardisierten Konzeptcaterings, das es dem Kunden ermöglicht, höchste Qualität flexibel und preisgünstig zu erleben. 

Redaktion

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Broich. 

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