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Event-Topics

Bundeskonferenz – Vertreter:innen gewählt

Im Interview: Christian Seidenstücker, Alex Ostermaier und Christian Eichenberger

Exklusiv Interview vor der Buko: Auf ihrem Weg nach Berlin machten Christian Seidenstücker, Alex Ostermaier und Christian Eichenberger einen Zwischen-Stopp in der Messe Dortmund, um in der Talkshow Around the world, initiiert von NEXTLIVE.TV und der BOE-International, noch einmal über die Notwendigkeit und Ziele der ersten Bundeskonferenz der Veranstaltungswirtschaft zu sprechen.  

Rolf Schumann – Head of Global Marketing Communication bei Skoda: „Das Veranstaltungsverbot war für die Automobil-Industrie ein Desaster, denn die Haptik eines Autos, die multisensorische Wahrnehmung oder etwa die Experience bei einer Testfahrt kannst du digital nicht abbilden.“


Foto: Rolf Schumann, Head of Global Marketing Communication - Skoda bei NEXTLIVE.TV.

Die Pandemie versetzte Veranstaltungsplaner aus Wirtschaft und Industrie und die Veranstaltungswirtschaft selbst quasi von einem Tag auf den anderen in einen Ausnahmezustand. Denn was über Jahre und Jahrzehnte hinweg wie selbstverständlich galt – nämlich das Transportieren von Markenbotschaften über Live-Kommunikation und Experience-Marketing – wurde mit dem Veranstaltungsverbot über Nacht aus dem Kommunikationsmix von Marken und Unternehmen gestrichen.

Das brachte beide Lager in arge Probleme

  • Veranstaltungsplaner sowie Marketing- und Budgetentscheider aus Wirtschaft und Industrie standen nun plötzlich vor der Herausforderung, langfristig geplante und budgetierte Projekte, wie zum Beispiel Messen, Kongresse, Fachtagungen und Jahreshauptversammlungen, Produktpräsentationen und Roadshows, durch digitale Alternativen ersetzen zu müssen – und zwar sehr kurzfristig.

  • Und die gesamte Veranstaltungswirtschaft selbst – immerhin der sechstgrößte Wirtschaftszweig der Bundesrepublik Deutschland – kam über Nacht quasi vollständig zum Erliegen. Eine Branche mit einem direkten Jahresumsatz von über 81 Mrd. Euro, erwirtschaftet von mehr als 1,1 Mio. Mitarbeiter:innen in über 230.000 Unternehmen, sieht sich plötzlich in ihrer Existenz bedroht.

Gestern fand in der Station  Berlin die erste Bundeskonferenz der Veranstaltungswirtschaft statt. Die Buko  dient dazu, die Eventbranche als einen eigenständigen Wirtschaftszweig für Politik und Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Es geht weiter darum, die globale Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicherzustellen. Auf diese Weise sollen um zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. In Berlin wurden dazu gestern erste, gemeinsame Ziele sowie zentrale politische Ideen und Forderungen formuliert.

Die Veranstaltungswirtschaft – und heterogen facettenreich

Die Veranstaltungswirtschaft – weitläufig ist sie auch als sogenannte  ‚Eventbranche‘ bekannt. Wer dabei allerdings glaubt, hier geht es um Partymacher, der irrt gewaltig, denn über 88% aller Events sind wirtschaftsbezogenen Veranstaltungen. Mit rund 81 Milliarden Euro direktem Umsatz im Jahr (vor Corona) und 130 Milliarden Euro Umsatz inklusive der Peripherieumsätze ist die Veranstaltungswirtschaft der sechstgrößte Wirtschaftszweig Deutschlands, der auch den wirtschaftlichen Erfolg benachbarter Branchen wie dem Gastgewerbe oder der Reisebranche unterstützt.


Foto: Christian Seidenstücker (JOKE Event AG) sprach bei NEXTLIVE.TV u.a. über die Ziele der Buko.

Konkreter Forderungskatalog der Bundeskonferenz  

Die Bundeskonferenz der Veranstaltungswirtschaft soll jährlich stattfinden. Bei der ersten Tagung gestern in Berlin wurden die Forderungen der Konferenz an die Bundesregierung übergeben.  Der Katalog besteht aus 33 politischen Forderungen an die neue Regierung. Schon die fünf wichtigsten Ansprüche zeigen die noch immer bestehenden Probleme der Branche. Und dies trotz der bisherigen Hilfsbemühungen der Regierung.

  1. Die erste Forderung ist die Anpassung des Überbrückungsprogramms. Um der Veranstaltungswirtschaft eine Perspektive zu geben, soll dieses bis sechs Monate über das Ende aller Covid-19-Einschränkungen hinweg verlängert werden.

  2. Als zweites soll die Neustarthilfe ebenfalls verlängert werden auf über sechs Monate nach Krisenende. Schließlich haben Veranstaltungen einen Planungsvorlauf von bis zu zwölf Monaten, bevor eigene Umsätze für eine Stabilisierung sorgen können. Derzeit ist die Neustarthilfe zu gering und liegt unter Mindestlohn und Existenzminimum.

  3. Drittens wird die geplante Beendigung der Kurzarbeit am 31. Dezember 2021 zu weitreichenden Kündigungen ab Herbst führen. Wegen der andauernden Planungsunsicherheit fordert die Bundeskonferenz eine Verlängerung der Kurzarbeit ebenfalls bis sechs Monate nach Beendigung aller Corona-Beschränkungen. Das beinhaltet den vereinfachten Zugang, die erhöhten Sätze und die Übernahme von 100 Prozent der Sozialversicherungskosten – auch über das Corona-Ende hinaus.

  4. Viertens muss es einen „Marshallplan“ für die Branche geben. Dieser muss ein Investitionsprogramm für Neustart und Ausfallkosten beinhalten.

  5. Fünftens wird ein Regierungsbeauftragter für die Branche verlangt, nach dem Vorbild des Beauftragten für Tourismus und Mittelstand.


Foto: Christian Eichenberger, Party Rent Group AG, einer der gewählten Vertreter in der Buko.

Die Vertreter:innen der Bundeskonferenz der Veranstaltungswirtschaft stehen fest

Die Veranstaltungswirtschaft wählt ihre (ständige) Vertretung in Berlin: Auf der Bundeskonferenz wurden elf Vertreterinnen und Vertreter gewählt, die die Veranstaltungswirtschaft gegenüber Regierungsstellen repräsentieren werden.

  • Jörg Steffen Balzert, Veranstaltungstechniker
  • Sandra Beckmann, Selbstständige bei Event Kombinat Castrop-Rauxel
  • Christian Eichenberger, Vorstandsvorsitzender der Party Rent Group AG
  • David Eickelberg, Inhaber der Touchdown! Event Solutions,
  • Marcel Fery, Vorstandsmitglied der TSE AG für Veranstaltungstechnik
  • Alexander Franz, Kreistagsfraktionsassistent bei den Grünen
  • Mike P. Heisel, Musik- und Medienmanager
  • Kerstin Meisner, Herausgeberin beim memo-media Verlag
  • Alexander Ostermaier, Mit-Initiator von #AlarmstufeRot und langjähriger Geschäftsführer von Neumann & Müller Veranstaltungstechnik,
  • Bernard vom Bauer, Projektleiter bei Atmosphere Wiesbaden.
  • Jennifer Mulinde-Schmid, Inhaberin Schwarze Heidi


Foto:
Alex Ostermaier, #AlarmstufeRot, wurde zu einem der Vertreter in der Buko gewählt.

Die Relevanz der Veranstaltungswirtschaft für Marken und Unternehmen

‚Around the World' – An International Talkshow on the Road2BOE: gemeinsam mit der BOE – International, Fachmesse für Erlebnismarketing, initiierte NEXTLIVE.TV eine internationale Talkshow mit 20 Folgen. Dabei sprachen wir unter anderem mit Vertreter:innen von Marken und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen und Zielmärkten der Veranstaltungswirtschaft in ganz Eurpa, Unter anderem waren zu Gast:

  • Skoda – Rolf Schumann, Head of Global Marketing Communication
  • Hunkemöller – Evelyn Post, Global Internal Communication Manager
  • Cisco – Gerd De Bruycker, Marketing Director EMEA
  • Grohe – Björn Hamacher Brand & Activation Leader, LIXIL
  • IBM – Daniel Unkelhäußer, CDO DACH
  • Bayer – Ulrike Tondorf, Head of Brand Activation & Engagement
  • Siemens – Robert Sarcevic Vice President Communication Services
  • Opel - Aimée van de Wijngaart, Brand Activation Manager Stellantis
  • Capgemini – Mirre van Tilburg, Head of Events, Capgemini University
  • LEGO – Andrea Fafliková, Head of PR, Communications & Events

Alle Vertreter:innen dieser und anderer Marken waren sich branchenübergreifend bei einer Erkenntnis einig: der Verzicht auf Präsenzveranstaltungen hat sie in den vergangenen 20 Monaten vor große Herausforderungen gestellt. Live-Kommunikation und Experience-Marketing bleiben ein elementarer und unverzichtbarer Bestandteil im Marketing-Mix, wenn gleich digitale und hybride Formate künftig eine größere Rolle spielen werden. Diese sind allerdings eher als Ergänzung von Live-Events zu sehen.

Das Interview mit Christian Seidenstücker, Alex Ostermaier und Christian Eichenberger zeigen wir zeitnah auf BOE connect und bei NEXTLIVE.TV. Folgt uns in den Socials – dort halten wir euch auf dem Laufenden.

 

© Fotos, Videos und Abbildungen

NEXTLIVE by Olaf Nowodworski 
Skoda 
Messe Dortmund

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